Seit jeher setzt TUI Cruises auf Klimaschutz. Nun lässt die Kreuzfahrtreederei die Ziele für die Reduktion der eigenen Emissionen wissenschaftlich überprüfen. Dies erfolgt im Rahmen der TUI Group-Initiative, die für
den gesamten Touristikkonzern die Reduktionsziele für die eigenen Kreuzfahrtschiffe, Hotels und Flugzeuge bei der Nichtregierungsorganisation Science Based Targets Initiative (SBTi) eingereicht hat. Alle Ziele durchlaufen nun einen strengen Verifizierungsprozess, um sicherzustellen, dass die selbstgesteckten, ehrgeizigen Ziele zur Emissionsreduktion auf neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft beruhen und mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang stehen. Bis Ende dieses Jahres wird die Verifizierung der Ziele erwartet.
Die SBTi ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem UN Global Compact, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Die Initiative zeigt Unternehmen und Finanzinstituten, wie viel und wie schnell sie ihre Emissionen reduzieren sollten, um die im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziele zur Bekämpfung der Klimaerwärmung zu erreichen. Mehr als 3.000 Unternehmen weltweit arbeiten bereits mit SBTi zusammen.
TUI Cruises hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2050 die gesamte Flotte (Mein Schiff & Hapag-Lloyd Cruises) klimaneutral zu betreiben. Bis 2030 will TUI Cruises bereits erste klimaneutrale Kreuzfahrten anbieten und signifikante Reduzierungen der Emissionen umsetzen. Ein wichtiger Schritt dorthin ist ein konkreter Emissions-Fahrplan, hierfür wurden detaillierte Untersuchungen vorgenommen und Aktionspläne ausgearbeitet. „Unsere Kreuzfahrtschiffe nutzen jetzt schon neueste Technologien, um Emissionen zu reduzieren, entsprechend betreiben wir bereits heute einige der effizientesten Kreuzfahrtschiffe. Um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen, werden wir weiter in Nachhaltigkeit investieren, anwendbare Lösungen für die Kreuzfahrt testen und innovative Partnerschaften eingehen“, sagt Wybcke Meier, CEO von TUI Cruises.
Die Hauptstrategie zur Dekarbonisierung ist kurzfristig die Ausweitung der grünen Landstromnutzung, Beimischung von Bio-Fuels der zweiten Generation (Kraftstoffe, aus Rest/Abfällen von Produktions- und Industrieprozessen) sowie die technische Entwicklung von Antriebstechnologien zur Nutzung von so genannten E-Fuels (Kraftstoffe, die mit Hilfe von erneuerbaren Energien synthetisch hergestellt werden) in der Zukunft. Flankiert wird dies von zahlreichen Maßnahmen wie Energie-Effizienzmaßnahmen, schwerölfreie Neubauten, Ausweitung der Marinediesel-Nutzung und Nutzung von synthetischen Kraftstoffen, wenn sie marktreif und verfügbar sind.
Ausstattung der Schiffe & Maßnahmen zur Senkung von Emissionen im Überblick
- Mein Schiff / heute: Alle Mein Schiff-Neubauten zeichnen sich durch eine hervorragende Energieeffizienz aus. Darüber hinaus sind sie mit einem kombinierten Abgasnachbehandlungssystem, bestehend aus Scrubber und Katalysatoren, ausgestattet, welches weltweit rund um die Uhr im Einsatz ist und die Schwefelemissionen um bis zu 99 Prozent, die Stickoxidemissionen um bis zu 75 Prozent und die Partikelemissionen um bis zu 60 Prozent reduziert. Die so erreichten Abgaswerte sind mit denen von Marinediesel vergleichbar.
- Mein Schiff / geplante Neubauten: Bei den drei weiteren Kreuzfahrtschiffen, die bis 2026 die Mein Schiff Flotte ergänzen, wird auf Schweröl verzichtet: 2024 wird die Mein Schiff 7 in Dienst gestellt, welche mit emissionsärmerem Marinediesel (Schwefelgehalt: 0,1%) betrieben und mit Katalysatoren (Stickoxidminderung: rd. 75%) sowie einem Landstromanschluss ausgestattet wird. Darüber hinaus wird die Mein Schiff 7 so gebaut, dass das Schiff perspektivisch auch mit Methanol, bzw. grünem Methanol, fahren kann. In 2024 und 2026 folgen zwei Schiffe, die mit Flüssiggas (LNG) betrieben werden. Die Investition in Flüssiggas-betriebene Schiffe ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur emissionsfreien und klimaneutralen Kreuzfahrt. LNG dient hier als Brückentechnologie. Perspektivisch wird so genanntes Bio-LNG eingesetzt, welches entweder aus biogenen Quellen oder synthetisch aus erneuerbarer Energie erzeugt wird.
- Hapag-Lloyd Cruises: Die gesamte Flotte von Hapag-Lloyd Cruises setzt seit 2020 freiwillig Marinegasöl mit einem maximalen Schwefelgehalt von 0,1 Prozent (MGO) ein. Alle Neubauten seit 2013 verfügen außerdem über SCR-Katalysatoren, welche den Ausstoß von Stickoxid um rund 75 Prozent senken.
- Landstrom-Nutzung: Einige Schiffe beider Flotten nutzen bereits heute schon Landstrom, sofern in den Häfen verfügbar. Für den nahezu emissionsfreien Betrieb im Hafen werden künftig – bis auf ein technisch nicht mehr nachrüstbares Schiff – alle Kreuzfahrtschiffe beider Flotten Landstrom nutzen. TUI Cruises verfolgt das Ziel, den Ausbau der Landstromversorgung in den Häfen weiter voranzutreiben. Gleichzeitig sieht TUI Cruises auch die Häfen in der Pflicht: Zum einen muss das Angebot an Landstromanlagen erweitert werden. Zum anderen müssen die Häfen ein Ökostromkonzept vorlegen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Emissionen nicht in andere Bereiche verlagert werden.
- Energieeffizienz: Der wirksamste Weg, Emissionen zu senken ist, weniger Treibstoff zu verbrauchen. Dies erfolgt zum einen über die Rumpfform, durch die insbesondere die Neubauten besonders leicht durchs Wasser gleiten. Außerdem werden die Fahrpläne nach dem „Slow Steaming“-Prinzip gestaltet, damit die Schiffe treibstoffsparend unterwegs sind. Das schließt sowohl niedrige Geschwindigkeiten als auch möglichst kurze Entfernungen zwischen den Häfen ein. Auch im täglichen Schiffsbetrieb setzt TUI Cruises auf energiesparende Lösungen